Pressemitteilung: Best Practice Hens bringt eine Sammlung von Praxisabstracts heraus, die bewährte Praktiken in käfigfreien Systemen vorstellen

Das Projekt „Best Practice Hens“ trägt dazu bei, Eierproduzenten bei der Umstellung auf käfigfreie Haltungssysteme (Boden-, Freiland- und ökologische Haltung) zu unterstützen, indem es praktische Anleitungen zu bewährten Verfahren für die Junghennenaufzucht und Legehennenhaltung bietet. Das Projekt zielt darauf ab, die Bedürfnisse und Gegebenheiten der Landwirte zu berücksichtigen. Es richtet sich speziell – aber nicht nur – auf die Situation in Polen, Spanien, Portugal und Belgien (Zielländer), um wertvolle und gezielte Informationen zu liefern. „Best Practice Hens“ bringt europäische Experten aus Hochschulen, Forschungsinstituten, einer gemeinnützigen Organisation und einem auf Geflügel spezialisierten Veterinärunternehmen zusammen, um mit vereinten Kräften das Wohlbefinden von Junghennen und Legehennen durch die Umstellung auf käfigfreie Systeme zu verbessern.

Der Eiersektor ist für die Lebensmittelproduktion in der EU von großer Bedeutung. Die EU ist bei der Erzeugung und dem Verbrauch von Eiern selbstversorgend. Allerdings gibt es zwischen den EU-Ländern große Unterschiede bei den Haltungssystemen für Legehennen. Die Tiere werden entweder in ausgestalteten Käfigen oder in käfigfreien Haltungssystemen gehalten, einschließlich Boden-, Freiland- und ökologische Haltung. Etwa die Hälfte der gesamten Eierproduktion in der EU stammt aus ausgestalteten Käfigen, 33 % aus käfigfreier Bodenhaltung, 12 % aus Freilandhaltung und 6 % aus ökologischer Erzeugung. Unter den 10 größten Eierproduzenten in Europa stechen Deutschland und die Niederlande als Länder mit dem höchsten Anteil an käfigfreien Systemen hervor. In Polen, Spanien, Portugal und Belgien ist der Anteil der Hennen, die in ausgestalteten Käfigen gehalten werden, unter den führenden Eiererzeugerländern jedoch immer noch relativ hoch.

Im Rahmen des Projekts wurde eine Sammlung von Praxisabstracts (PA) über die Haltung und das Management von Junghennen und Legehennen auf hohen Tierwohlniveau vor allem während des Übergangs zu tiergerechteren Eierproduktionssystemen veröffentlicht. Diese PAs sind derzeit auf Englisch verfügbar und werden in Kürze ins Spanische, Portugiesische, Niederländische, Polnische, Deutsche und Französische übersetzt. Sie sind in 2 Seiten gegliedert, um das praxisorientierte Wissen leicht zugänglich zu machen. Ihr Ziel ist es, den Übergang zu käfigfreien Haltungssystemen in der EU zu unterstützen, indem Beispiele für bewährte Praktiken und Lösungen für die wichtigsten aktuellen Probleme in der Eierproduktion aufgezeigt werden. Die in den verschiedenen PAs zusammengestellten bewährten Verfahren sind für alle Beteiligten relevant: Eiererzeuger und -industrie, Vertreter von Bauern- und Beraterverbänden, aber auch für politische Entscheidungsträger und Tierschutzorganisationen

Darüber hinaus soll die Weitergabe des bisher gesammelten, validierten und angewandten Wissens über die verschiedenen Haltungssysteme den Eiererzeugern helfen, über eine mögliche Umstellung auf käfigfreie Systeme zu entscheiden. Daher wird Best Practice Hens in den kommenden Monaten Veranstaltungen zum Wissenstransfer für Eiererzeuger und Berater in Belgien, Spanien, Polen und Portugal organisieren. Wenn Sie ein Eiererzeuger oder Berater in diesen Ländern sind, sind Sie eingeladen, an den nationalen Verbreitungsveranstaltungen teilzunehmen. Bei diesen Veranstaltungen werden die käfigfreien Systeme detailliert vorgestellt. Dies soll den Landwirten helfen, bessere Entscheidungen in Bezug auf Entwicklungen und Veränderungen auf dem Markt, wirtschaftliche Aspekte, Umweltfragen und die Gewährleistung eines hohen Tierwohlstandards zu treffen. Im Anschluss an diese nationalen Veranstaltungen wird 2023 in Brüssel eine Abschlussveranstaltung organisiert. Diese Veranstaltungen sollen der Eierindustrie in ganz Europa (und darüber hinaus) helfen, die Marktanforderungen zu erfüllen, indem sie den Landwirten praktische Unterstützung bieten.

Am Projekt „Best Practice Hens“ sind die Universität Utrecht (Koordinator), Wageningen University & Research (NL), das Flanders Research Institute for Agriculture, Fisheries and Food (BE), die Universität Aarhus (DK), Neiker (ES), Ecovalia (ES) und das Institut für Genetik und Biotechnologie der Polnischen Akademie der Wissenschaften (PL) beteiligt. Außerdem sind FairPoultry (NL) und Kipdip (PL) als Unterauftragnehmer beteiligt. Das Projekt befindet sich derzeit in seiner mittleren Phase, es hat eine Gesamtlaufzeit von 2 Jahren und wird im Mai 2023 enden.

Bleiben Sie auf dem Laufenden! In Kürze werden wir Materialien in weiteren Sprachen zur Verfügung stellen und die Termine der Veranstaltungen bekannt geben.

Praxisabstracts (Englisch): www.bestpracticehens.eu/materials/

www.bestpracticehens.eu